Die Suva hat die Infrastruktur der Rehaklinik Bellikon (AG) auf den neusten Stand gebracht. Die Kliniken der Suva, in Bellikon und Sion, sind schweizweit die einzigen Kliniken, die in der Rehabilitation von Unfallpatienten sowie auf die berufliche Wiedereingliederung spezialisiert sind. Mit Erfolg: Über 80 Prozent der verunfallten Suva-Versicherten arbeiten nach einem schweren Unfall wieder.
Am 16. Juni 2018 öffnet die Rehaklinik Bellikon (RKB) ihre Türen für die Bevölkerung. Nach fünf Jahren Bauzeit ist die Suva-Klinik für die Zukunft gerüstet. Dank dem Um- und Neubau konnte die Suva das Angebot der Rehaklinik Bellikon an die heutigen Bedürfnisse der Patienten und die medizinische Entwicklung anpassen. Dafür hat die Suva 350 Millionen Franken investiert. Neben der Klinik in Bellikon betreibt die Suva auch die Clinique romande de réadaptation (CRR) in Sion. Beide Kliniken behandeln jährlich über 2800 stationäre Personen.
Mit ihren Rehakliniken fokussiert die Suva auf die Rehabilitation sowie auf die berufliche Wiedereingliederung. «Neben unserer Präventionsarbeit und dem Versicherungsgeschäft ist es uns ein grosses Anliegen, schwer verunfallte Menschen wieder im Alltag und in den Arbeitsprozess einzugliedern», sagt Daniel Roscher, Geschäftsleitungsmitglied der Suva. «Dass Verunfallte eine berufliche Perspektive erhalten, trägt massgeblich zu einer erfolgreichen Rehabilitation bei.» Der Suva gelang es in den letzten Jahren, dass durchschnittlich über 80 Prozent der Schwerverunfallten nach ihrem Unfall wieder arbeiten. Damit bewegt sich ihr Eingliederungserfolg konstant auf hohem Niveau. «Die beiden Rehakliniken unterstreichen die wirtschaftliche und gesellschaftliche Verantwortung der Suva», so Roscher. Wie gut eine Rückkehr ins Berufs- und Privatleben nach einem Unfall gelinge, sei aus volkswirtschaftlicher Sicht relevant. «Jeder investierte Franken in die Rehabilitation zahlt sich um ein Mehrfaches aus.»
Trainieren für die Arbeitswelt 4.0
Mit dem Um- und Neubau der Rehaklinik Bellikon modernisierte die Suva unter anderem die Werkstätten sowie die Therapie- und Trainingsplätze der arbeitsorientierten Rehabilitation. Diese hat sie an die digitalen Anforderungen der Arbeitswelt 4.0 angepasst. Verunfallten ist es möglich, drinnen und im Freien Arbeitsabläufe praxisnah zu trainieren, sei dies grob- und feinmotorisch oder am Computer. «Dieser Schritt war nötig, um Verunfallte auch in Zukunft erfolgreich ins Berufsleben eingliedern zu können», betont Roscher. Neu befindet sich die Fachstelle Arbeit mitten in der Abteilung Berufliche Eingliederung. Ärzte, Berufsberater, Job-Coaches, Physio- und Ergotherapeuten sowie Psychologen unterstützen die Patienten koordiniert in den unterschiedlichen Situationen der medizinischen und beruflichen Rehabilitation und können Entwicklungen gemeinsam noch wirksamer steuern.
Weniger Hürden für anspruchsvollen Alltag
Das neue Raumkonzept der Klinik komme generell der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen medizinischen und therapeutischen Fachbereichen zugute, so Roscher. Denn kurze Kommunikationswege seien dafür ein Erfolgsfaktor.
In der seit 1974 bestehenden Klinik waren die Platzverhältnisse in den letzten Jahren eng geworden und die Klinikstruktur war nicht mehr bedarfsgerecht.
Dank dem Um- und Neubau profitieren Patienten von optimierten Wegen zwischen den verschiedenen Therapieräumen, was ihren anspruchsvollen Alltag vereinfacht. So ist neu zum Beispiel die technische Orthopädie neben der Amputierten-Gehschule platziert.
Frühe Rehabilitation zahlt sich aus
Schwerverunfallte Personen haben dann die grössten Erfolgsaussichten im Job wieder Fuss zu fassen, wenn sie möglichst schnell die passende Unterstützung erhalten. Denn die Eingliederungschancen nehmen nach andauernder Arbeitsunfähigkeit stetig ab. Studien belegen sogar, dass diese um rund 50 Prozent sinken, wenn ein Mitarbeitender länger als sechs Monate arbeitsunfähig ist. Darum sind für die Versicherten ein früher Eintritt in die Rehakliniken und gezielte Rehabilitationsmassnahmen zentral.
Über 4000 Versicherte der Suva verunfallen jedes Jahr so schwer, dass sie nicht ohne koordinierte Unterstützung wieder eingegliedert werden können. Zwar ist nicht bei allen ein stationärer Reha-Aufenthalt nötig, die Suva begleitet aber die Betroffenen mit ihrem Case Management während des gesamten Heilungsverlaufs: mit ärztlichen Leistungen, Rehabilitation und Massnahmen für die Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess. Dieser Wiedereinstieg in den Berufsalltag gibt verunfallten Menschen ein Stück Lebensqualität zurück, eröffnet ihnen neue Perspektiven und schliesst sie wieder in den Kreis der Kolleginnen und Kollegen ein.
pd