Reiseprognosen für das Jahr 2019

    Von kulturellem Austausch und nachhaltigem Reisen bis zur virtuellen Beratung und einer «weniger ist mehr»-Mentalität

    Booking.com, die weltweit führende Buchungsplattform für Unterkünfte aller Art, hat einen Blick in die Kristallkugel geworfen. Eine Umfrage unter 21’500 Reisenden und die Analyse von 163 Millionen Gästebewertungen auf der Seite zeigen die Reisetrends für 2019.

    (Bilder: booking.com) In 2019 zählen positive Erlebnisse und neue Erfahrungen beim Reisen mehr als materielle Dinge.

    Reisen als Lernimpuls
    In 2019 liegt ein Fokus auf Reisen mit Sinn. Nahezu die Hälfte der Reisenden sind sich einig, dass sie auf Reisen wertvolle Lebenserfahrung gewonnen haben. Ein Grossteil der Befragten wünscht sich daher, während des Urlaubs etwas Neues zu lernen. So werden in Zukunft Reisen auch unter dem Augenmerk der persönlichen Weiterentwicklung geplant. Sieht man sich die Zahlen an, würden 56 Prozent gerne bei einem kulturellen Austausch neue Fähigkeiten erlangen, gefolgt von einem internationalen Praktikum oder ehrenamtlicher Arbeit im Ausland.

    Vereinfachung durch Technik
    Im Jahr 2019 wird «Einfachheit» das Mass der Dinge für Online-Plattformen und technische Geräte sein. In den letzten Jahren haben Reisende viel von Künstlicher Intelligenz (KI), Virtual Reality (VR) und Spracherkennung gehört. Nun geht es darum, diese Innovationen grossflächig nutzbar zu machen. Zum Beispiel, indem Unterkünfte ohne Schlüssel und nur mit dem Handy betreten werden können, oder ein Roboter Gäste als Rezeptionist automatisch in ihrer Sprache willkommen heisst.

    Die Neuerungen, die Reisende am meisten begeistern, sind jedoch nicht besonders futuristisch. Sie freuen sich vielmehr über die Vorzüge von Apps zur Echtzeit-Rückverfolgung ihres Gepäcks oder zur rund-um Planung ihrer Reise als über die Aussicht auf ein selbstfahrendes Vehikel an ihrem Reiseziel. In 2019 wird sich die Technik zur Planung einer Reise ebenfalls weiterentwickeln. Den Befragten gefällt die Vorstellung eines «virtuellen Reiseagenten» zu Hause, der mit Sprachsteuerung Fragen zum nächsten Urlaub beantwortet.

    Reisen hinter den Horizont
    Die NASA beginnt 2019 mit dem Bau der Lunar Space Station (Start 2022). In den kommenden Jahren wird beträchtlich in die Raumfahrt investiert. So schnell wie die Raumfahrttechnologie sich entwickelt, scheint es sogar zum Weltraumtourismus nicht mehr weit zu sein. Ein Viertel der Reisenden bestätigt, dass ihnen die Vorstellung einer Reise ins Weltall gefällt, und sie sogar offen dafür sind, eine solche Reise wirklich anzutreten.

    Die Reisenden planen in 2019 mehr Wochenendtrips.

    Individualisierte Informationen
    Die Art und Weise, wie Reiseinformationen genutzt werden, wird sich in 2019 rasant weiterentwickeln. Die allgemeinen und umfassenden Reiseführer der Vergangenheit werden zunehmend Inhalten in Kurzform Platz machen, die individuell angepasst sind. Das neue Wissen wird sich nahtlos in die eigenen Social Media Feeds integrieren lassen.

    Die Reisenden wünschen sich ein Gerät oder ein System, das ihnen die Reiseplanung abnimmt. Zwei von zehn Reisenden wünschen sich von Reiseanbietern mithilfe Künstlicher Intelligenz Vorschläge aufbauend auf vergangenen Erfahrungen. Knapp die Hälfte der Reisenden freuen sich über einen digitalen Tourguide, der ihr Urlaubsprogramm individuell auf ihre Bedürfnisse abstimmt.

    Bewusstes Reisen
    Bei der Entscheidung für einen Reiseort werden auch Themen wie Menschenrechte und Gleichberechtigung eine Rolle spielen. Derzeit finden zwei von fünf Reisende, dass soziale Belange im Urlaubsland relevant sind. Mehr als die Hälfte entscheidet sich gegen ein Reiseziel, wenn sie das Gefühl haben, dass es die Einwohner dort negativ beeinflusst.

    Die Mehrheit der Reisenden will sich im Urlaubsland gegen Umweltverschmutzung einsetzen.

    Plastik überall und nirgendwo
    Plastik in der Umwelt bleibt ein wichtiges Thema. Millennials und die Generation Z werden auf Reisen stärker auf Nachhaltigkeit achten. Die Mehrheit der Reisenden äussert die Bereitschaft, die Umweltbelastung im Urlaub gezielt zu bekämpfen. Start-ups werden auf diesen positiven Trend aufspringen und die Technik für einen grünen Fussabdruck auf Reisen weiterentwickeln.

    Das Sammeln von Erfahrungen
    Bereits in 2018 war es Trend, auf Reisen möglichst viel Neues zu erleben. In 2019 wird es noch wichtiger neue Erlebnisse zu machen als den eigenen Besitz zu vergrössern. Das gaben 86 Prozent der weltweit Reisenden in der Umfrage an. Wo sie essen und schlafen bis hin zum Einkaufen, wird für Reisende eine noch grössere Bedeutung erlangen, denn es geht um Momente, an die man sich noch lange mit Freude erinnert. Positive Erfahrungen im Urlaub sind zudem ein guter Ausgleich zum stressigen Arbeitsalltag. In 2019 plant ein Fünftel der Reisenden ein Reiseziel zu besuchen, an dem sie sich wieder wie ein Kind fühlen können. Unterkünfte bieten Millennials immer kindlichere und verspieltere Einrichtungen für Erwachsene wie Bällebäder und Hüpfburgen.

    Das Kleine maximieren
    Etwas weniger als die Hälfte der Reisenden gaben an, dass sie 2019 mehr Wochenendtrips planen. Mit zunehmender Reisemobilität durch neue Flugrouten und günstige Angebote, werden Kurztrips abwechslungsreicher. Booking.com verzeichnet ausserdem eine erhöhte Nachfrage nach aussergewöhnlichen Unterkünften.

    pd

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